vsg banner1

Chronik der Vereinigten Schützengesellschaft Haunstetten

 

In Haunstetten gab es zwei Schützenvereine

Als im Jahre 1888 sechs Männer die Schützengesellschaft „Gemütlichkeit“ gründeten, so diente dies satzungsgemäß „der Unterhaltung durch Scheibenschießen und geselligem Vergnügen“. Nicht ganz so gemütlich ging es anscheinend bei dem 10 Jahre später ins Leben gerufene Verein „Lechgebüsch“ zu, schon der Name klingt geheimnisvoll. Mit dem Zimmerstutzen wurde der Schießsport ausgeübt, die Entfernungen betrugen 10 und 15 Meter. Kreis-, Kranz-, Stern- und Rautenschießen waren die verschiedenen Übungen. In alten Ergebnislisten sind die Haunstetter Schützen der beiden Vereine über die Dorfgrenzen hinaus oft verzeichnet. Die ersten Vorstände der Schießgesellschaften waren Bernhard Schafhauser bei der „Gemütlichkeit“ und Matthias Waigel vom „Lechgebüsch“.

 

Gemütlichkeit01 200             Lechgebüsch 200

Der Schützenverein " Gemütlichkeit" auf dem

Haunstetter Schießplatz, September 1913

 

 Das älteste Verinsabzeichen des

 Schützenvereins "Lechgebüsch"

 

Quelle: Festschrift 125 Jahre Vereinigte Schützengesellschaft Haunstetten

 

 

Vereinigte Schützen ab 1922

1922 fand die Fusion dieser beiden Gesellschaften statt, die darauf den Namen „Vereinigte Schützengesellschaft Haunstetten“ erhielt. 26 Mitglieder und 4 Ehrenmitglieder übten unter dem damaligen Schützenmeister Matthias Haas den Sport aus. Ab 1923 leitete Wilhelm Hockenberger den Verein, sein Nachfolger wurde Anton Laminit, der dem Verein bis Kriegsende vorstand. Der Übergang der Schützenvereine in vormilitärische und wehrsportliche Gruppierungen brachte das gewohnte Vereinsleben zum Erliegen. Nach Kriegsende verboten die Kontrollratsbestimmungen der Besatzungsmächte alle Waffen: sämtliche Luftgewehre und Zimmerstutzen wurden abgegeben, vernichtet oder auf dem Dachboden versteckt.

 

Neugründung im November 1951

GutGlückMichael Salvamoser, der spätere Vorstand, war der Initiator der Vereinsneugründung. Nur ein paar Jahre nannte sich der neue Verein „Gut Glück“ (nach der früheren Jubiläumsscheibe), bevor man wieder auf den alten Namen zurückgriff. Salvamoser war es auch, der mit einigen Gleichgesinnten, unter anderen auch mit dem früheren Schützenmeister Anton Laminit, Ende 1951 den Schützengau „Augsburg Stadt und Land“ ins Leben rief. Auf der Gründungsversammlung wurde August Braun zum ersten Gauschützenmeister gewählt, 4 Haunstetter Mitglieder gehörten dem neuen Gauschützenmeisteramt an. Schießlokal war in der damaligen Gaststätte „Zur Eisenbahn“, man schoß auf 10 Meter,Ziel war die 12-kreisige Scheibe. Hinter den handbetriebenen Kugelfängen saß der Anzeiger, der die richtigen Ergebnisse verkündete. 1954 übernahm Hans Wimmer die Vereinsleitung, die Schützen zogen 1958 in die Gaststätte „Prinz Leopold“. Mit Zustimmung der Wirtin Maria Wüst wurde dort die Kegelbahn abgebrochen und 6 Schießstände mit einem kleinen Schützenzimmer errichtet.

 

75 Jahre Vereinigte im Jahre 1963

Standarte100Schützenmeister Bernhard Schickentanz organisierte mit seinem Festausschuß das 75-jährige Gründungsjubiläum. Neben der Weihe der neuen Standarte konnte das 10. Gauschießen mit großem Erfolg durchgeführt werden. Das große Festzelt, in dem auch das Festschießen stattfand, war auf dem damaligen Festplatz in der Hofackerstraße, auf dem später das Woolworthgebäude errichtete wurde. Schirmherr des Festes war Bürgermeister Karl Rieger, zu dieser Zeit war Haunstetten eine eigene Stadt, von der Stadterhebung 1952 bis zur Eingemeindung 1972 dauerte es 20 Jahre.

 

 

Bau des Schützenheimes mit den Siebenbrunner Schützenfreunden

ISH Neubaun all den Jahren verlor der Verein ein Ziel nicht aus den Augen; den Bau einer eigenen Schießstätte. 1966 trat Egon Morasch an die Spitze des Vereines, 1978 erfolgten die ersten Gespräche mit der Stadt Augsburg wegen finanzieller Förderung und Bereitstellung eines geeigneten Grundstückes. Ein günstiger Umstand war, dass der Schützenverein Lechau-Siebenbrunn bereits mit Hilfe der Stadt Augsburg in der Planung eines Schützenheimes stand und wir uns anschließen konnten.

Die Planungen wurden der veränderten Situation angepasst und ein großzügiges Objekt mit 12 Schießständen, einer gemütlichen Schützenstube und vielen Nebenräumen projektiert. Der erste Spatenstich erfolgte im September 1981, im Oktober legte der damalige Augsburger Oberbürgermeister Hans Breuer den Grundstein und bereits im August 1982 feierten die Schützen beider Vereine das Richtfest. Vertreter beider Konfessionen weihten im März 1985 das neue Schützenheim ein; verbunden war damit ein Kameradschaftsabend mit einem Preisschießen der am Bau beteiligten Vereine.

1986 konnten die Sportmöglichkeiten um 4 Schießbahnen für Zimmerstutzen (Distanz 15 Meter) im Dachgeschoß erweitert werden.

 

100 Jahre Vereinigte Schützengesellschaft

Nachfolger des verstorbenen langjährigen Schützenmeisters Egon Morasch wurde nun Horst Schwarz, der zusammen mit einem aktiven Festausschuß die Feierlichkeiten zum 100. Gründungsjubiläum vorbereitete. Die Weihe der neugeschaffenen Vereinsfahne stand im Mittelpunkt der Ereignisse. Die Patenschaft übernahmen die Siebenbrunner Schützenfreunde. Mit ihrer neuen Vereinskleidung führten die Vereinigten Schützen den bisher größten Festzug durch das geschmückte Haunstetten an. 110 Vereine und Gruppen, Kutschen und Oldtimer, musikalisch begleitet von 15 Musikkapellen und Spielmannszügen ergaben ein buntes Bild bei herrlichstem Wetter. Ein Festzeltbetrieb mit vielfältigem Programm rundete die Feierlichkeiten ab. Ein großes, attraktives Preisschießen, wiederum verbunden mit dem Gauschießen ging den Festtagen voraus.

 

Fahne01 kl   Fahne200
 Bild: WR    

 

 Auf dem Weg zu 125 Jahre Schützen in Haunstetten

1996 trat Winfried Röttinger an die Spitze des Vereines, der sich weiterhin als Aktivposten im Haunstetter Vereinsleben präsentiert. Seit vielen Jahren begleitet die Fahnenabordnungen die Haunstetter Maifeier und die Gedenkfeier tum Volkstrauertag. Die Erinnerung an Haunstettens Stadterhebung vor 50 Jahren war 2002 Anlaß zur Durchführung eines gut besuchten Preisschießens, bei dem auch die Haunstetter Bevölkerung regen Anteil nahm. Die Schützenhilfe zur „Kartei der Not“, eine Initiative des Schützengaues Augsburg, zusammen mit der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“, wurde mit einem beachtlichen Geldbetrag kräftig unterstützt, ein „Jedermann-Schießen“ fand regen Anklang.

 

Ein Achtel Jahrtausend

125 Scheibe100Die Feierlichkeiten zum 125-jährigen Gründungsjubiläum – wiederum organisiert vom Ehrenvorstand Horst Schwarz mit seinen Mitstreitern – fand im Mai 2013 statt. Ein Zelteinhausung vor dem Schützenheim war der Platz für die Aktivitäten, Grußworte sprachen der Oberbürgermeister der Stadt Augsburg Herr Dr. Kurt Griebl und Vertreter von Schützengau- und Bezirk. Vorausgegangen war ein sehr gut besuchtes und dotiertes Preisschießen für unsere Mitglieder und befreundeten Vereine. Die Festscheibe zeigt die bisherigen Vereinsabzeichen des Jubilars.

In einer dafür erschienen Festschrift wird der Verein aktuell dargestellt, gerne schicken wir Ihnen diese auf Anforderung zu.